Lesebprobe

Erschienen 2022

Matinee: Lesung und Gespräch am 25. Mai 2025

Haben wir nicht alle eine Biografie?

Lebensgeschichten auf schöpferische Weise erkunden, erzählen, aufschreiben und neu interpretieren – das ist Biografiearbeit. In meinem Buch „Sich selbst beheimaten – Grundlagen systemischer Biografiearbeit“ stelle ich Konzepte, Methoden und Praxisfelder systemischer Biografiearbeit vor.

Was verstehen wir überhaupt darunter? Hat nicht jeder Mensch automatisch eine Biografie indem er lebt, oder muss sie erarbeitet werden? Und in welchem Maße ist unsere persönliche Erinnerung familiengeschichtlich und gesellschaftspolitisch geprägt? Das Spannende ist, dass wir uns dem Vergangenen aus der Perspektive des Jetzt zuwenden mit dem Ziel, die Zukunft positiv zu gestalten.

Bei der Matinee am Sonntag, 25. Mai 2025, 11-12.30 Uhr lese ich Passagen aus meinem Buch, leite eine kleine Übung an und stehe zum Gespräch zur Verfügung. Die Moderation hat Christiane Göbel. Die Veranstaltung findet in der Buchhandlung Brencher, Wilhelmshöher Allee 273, in Kassel statt.

Karten zu 12 Euro gibt es über die Website der Buchhandlung Brencher oder an der Tageskasse.

Zum Inhalt

Interdisziplinär

In den vergangenen Jahrzehnten hat Biografiearbeit sich entwickelt als interdisziplinäre Arbeit im Schnittfeld von Therapie, Soziologie, Literatur und Geschichtswissenschaften. Sie in ihrem Verhältnis zu den genannten Disziplinen zu verorten und den ihr eigenen Platz und die eigenständige Bedeutung der systemisch ausgerichteten Arbeit an der Biografie deutlich zu machen, ist ein Anliegen des Buches.

Schöpferisch Gestalten

Biografische Erkundungen benötigen einen Ausdruck, der wiederum die Selbstreflexion fördert. Die ernste Freude, die dieses Ausdrucksgeschehen begleitet, verweist auf das spielerische Element in der Biografiearbeit und damit auf das schöpferische Gestalten. Dem kommt eine besondere Bedeutung zu, denn ohne schöpferisches Gestalten ist Biografiearbeit nicht möglich. Welche äußeren Anregungen dafür hilfreich sind und welchen inneren Impulsen dieser Schaffensprozess folgt, wird beschrieben.

Methodische Anregungen

Biografische Geschichten sind verflochtene Geschichten. Sie haben mehrere Ebenen oder Erzählstränge, die in einer (Lebens-)Geschichte zusammenfließen. Im Praxisteil skizziere ich die Grundthemen, aus denen sich das Geflecht von Biografien zusammensetzt, und stelle Methoden vor, mit denen diese Themen erkundet und gestaltet werden können. Des Weiteren gibt es Hinweise auf Netzwerke und Quellen für Formate, die die eigene Recherche erleichtern.
Methodische Anregungen erweitern den professionellen Werkzeugkasten. Das Buch kann damit zur Unterstützung bei der Entwicklung eigener biografischer Projekte genutzt werden.

Lebendig und anschaulich

Um die Breite der biografischen Praxis sichtbar zu machen, wird Biografiearbeit in unterschiedlichen psychosozialen Feldern mit unterschiedlichen Zielgruppen vorgestellt, mit entsprechenden methodischen Anregungen und Beispielen. All dies wird durch Geschichten, die in Schreibgruppen entstanden sind, und durch Darstellung längerer Verläufe lebendig und anschaulich erzählt.

Beispiele

Einblicke in Vielfalt gewähren die Bespiele von Kolleginnen, die in ganz unterschiedlichen Feldern und mit unterschiedlichen Gestaltungsmitteln biografisches Arbeiten realisieren. Dazu zählen ein generationsübergreifendes Tanzprojekt ebenso wie Biografiearbeit in der pferdegestützten Therapie. Das Buch will dazu anregen, eigene noch ungewohnte Ideen des biografischen Arbeitens in die Tat umzusetzen.

Lesebprobe

(PDF Download)

Das Buch ist im Verlag Vandenhoeck & Ruprecht in Göttingen erschienen. Es ist im Buchhandel als gedrucktes Buch und als E-Book erhältlich.

Hier können Sie es beim Verlag bestellen.

An wen richtet sich das Buch?

Das Buch richtet sich an Fachkräfte, die bereits in der Biografiearbeit tätig sind und an einer eigenständigen Verortung und Weiterentwicklung ihrer Arbeit interessiert sind. Angesprochen sind des weiteren Fachkräfte aus dem psychosozialen Feld, u. a. Sozialpädagog:innen, Erzieher:innen, Therapeut:innen, Psycholog:innen, Erziehungswissenschaftler:innen und solche, die in ihrem beruflichen Kontext mit Menschen und deren Lebensgeschichten in Berührung kommen und damit arbeiten wie Pfarrer:innen, Ärzt:innen, Heilpraktiker:innen. Entsprechend wendet sich das Buch ebenso an Tätige unterschiedlicher Professionen in Berufsfeldern, die für Biografiearbeit prädestiniert sind, wie die Arbeit im Pflege- und Adoptivkinderbereich, in der Erwachsenenbildung, mit alten Menschen und Sterbenden. Für systemische Therapeut:innen und Berater:innen, systemische Supervisor:innen und Coaches mag das Buch eine anregende Ergänzung zu bisherigen Sichtweisen und Interventionen darstellen. Und schließlich können auch all jene Interessierten mit diesem Buch vielfältige Anregungen bekommen, die sich mit der eigenen Geschichte und der Familiengeschichte beschäftigen.